Von Anfang an stellte sich die Frage, wohin überhaupt mit den neuen Familienmitgliedern. Im heimischen Garten wäre zwar Platz, aber vertragen sich die Bienen mit unserem Nachwuchs? Oder besser gesagt wer ärgert dann wen?
Um unnötige Tränen, eine hektische Mama und aufgebrachte Bienen zu vermeiden ist es sicher besser, zumindest bis der Nachwuchs eine ausgewogene Größe und damit verbundene Entscheidungsfindung zu gewährleisten, den Stand in sicherer - nicht direkt „oh komm wir gucken Bienen“ oder „lass uns mal ohne Papa reingucken“ oder „wir wackeln mal am Bienenhaus“, aufzustellen das die Unfallgefahr für alle möglichst klein gehalten wird.
Wohin also?
Unser Grundstück grenzt direkt an Weideland der Rinder welches auch noch zufällig zum Landwirtschaftlichen Betrieb der Verwandtschaft gehört. Das muss doch möglich sein. Perfekt nahezu. Direkt nebenan. Kinder greif- und mal-eben-guck sicher. Mit dem Auto oder der Schubkarre erreichbar und in unmittelbarer Tracht Möglichkeiten.
Jetzt musste Überzeugungsleistung erbracht werden. Mit treuem Hundeblick, den Verweis auf Opas Bienen Erbe und den Ausblick auf möglichen Honig wurde zur Tat geschritten. Mit Erfolg. Alles schien perfekt eingefädelt. Da kamen mir die schimpfenden, mit Gestik und Mimik unterstrichenden Worte unseres Dozenten im Imkerkurs in die Ohren: „... da haben sie die Beuten auch noch direkt an den Wanderweg gestellt mit Flugloch Richtung vorbeigehender Passanten“. Mist, genauso wäre es gekommen. Die Freude der vorbeigehenden Wanderer die sich auch ohne Corona Virus mindestens an sonnigen Wochenenden hier vorbeischieben, wäre nach dem ersten Stich oder neugieriger kleiner Bienchen sicher schnell dahin gewesen. Aufkommende Diskussionen und Ärger vorprogrammiert.
Ein neuer Platz war schnell gemeinsam gefunden und zwar fast an Opas alter Stelle. Die alte war nicht möglich da Menschen in den 1920er Jahren scheinbar nur 1,60m wurden.
Einfach auf Paletten stellen?
Sieht irgendwie unschön in der Umgebung einen Bauernhofes aus. Wetterschutz ist damit eigentlich auch nicht gegeben. Die Bienen sollen es ja schön haben und die Kinder genauso wie Papa sich am Stand erfreuen.
Ein Plan muss her.
Google, YouTube und andere Plattformen bieten ja wirklich alles um sich Ideen zu holen.
Ohne genauen Plan aber mit konkreter Vorstellung ging es in den Baumarkt um Material zu besorgen. Als grober Anhalt orientierte ich mit an einer gefundenen Materialliste eines Freistandes, welchen ich als gute Richtung empfand.
Zuhause angekommen ging es los. Meine bessere Hälfte hatte keine Ahnung was ich mit dem ganzen Holz eigentlich vor hatte, aber das war sie von anderen Projekten eigentlich schon gewohnt. Sie blieb daher gelassen und lies sich überraschen was ich wohl tun würde.
Ergebnis des ersten Abend sah viel versprechend aus.
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Mein Gedanke war: „Jo, sieht gut aus“.
Mit jeder Schraube mehr verfestigte sich mein Bild vom zukünftigen Bienen Zuhause.
Und so wurde aus einer fixen Idee ganz schnell ein Stand welcher den Bienen und mir Schutz, Licht und hoffentlich viel Freude bringen wird.
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